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1. Heimatkunde von Passau - S. 26

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
26 Heimatkunde von Passau. Transportwege ab und bieten zugleich Gelegenheit zur Entwicklung einer lokalen Industrie. Dem Post- und Personenverkehr dienen außerdem verschiedene M otorpost - linien, so die Linie: Passau—schönberg (Fortsetzung nach Regen), Passau— Büchlberg und Passau—hartkirchen. So erweist sich Passau als ein Verkehrszentrum im kleinen, das einerseits an der großen Weltverkehrslinie liegt, anderseits seine Saugadern in die Produktenreiche Umgegend schickt. Von den drei Flüssen erscheint vor allem die D o n a u als eine wichtige Schiff- fahrtsstraße. Drei Schiffahrtsgesellschaften teilen sich in den Schiffsverkehr: b i e ilrste k. k. privilegierte Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft, die k. Ungarische Fluß- und Seeschissahrts-Aktiengesell- s ch a f t und die Süddeutsche D o n a n - D a m p f f ch i f f a h r t s g e - sellschaft. In Passau beginnt der Personenverkehr, weshalb sich hier während der Sommermonate ein lebhafter Reiseverkehr abwickelt; denn das „P a s s a u e r T a l" (die Fahrt von Passau nach Linz) lockt mit seinen vielen land- schaftlichen Reizen gar viele Reifende an. Wichtiger aber ist der Güterverkehr auf der Donau, der douauaufwärts bis Regensburg geht. Wie lebhaft sich derselbe gestaltet, ist aus nachfolgender Zusammenstellung zu fehen. t Hegen Verkehrskarte von Passau (-Eisenbahn, Motvrpost).

2. Heimatkunde von Passau - S. 4

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
4 Heimatkunde von Passau. F^r an kenhöhe, dem Jura, den: Fichtelgebirge und dem Bayerischen Walde um gemeinsam dem Schwarzen Meere zuzueilen. Alle diese Gebiete sind der Donau t r i b n t ä r (zinspflichtig). Passau liegt am Endpunkte eines großen Einzugsgebietes, das den größten Teil Bayerns, einen Teil der Schweiz, Österreichs, Württembergs und Badens umfaßt. (Ausnahme vou R, Brunner, Passau.) Das Donautor unterhalb Passau. Aufgaben. Welche Flüsse schicken die eben genannten Gebirge und Länder nach Passau? Welche sind die linken, welche die rechten Nebenflüsse? Nun schicken wir den Blick nach Norden. Da sehen wir zunächst zu unsern Füßen das eng eingebettete I l z t a l. Tief unten grüßt der Markt Hals mit seinen beiden aus dem Walde hervorlugenden Ruinen „H a l s" und „R eschenstei n" herauf. Auf der Höhe aber schweift der Blick nordwärts über vielfach bebautes Vorlaud zu den bewaldeten Kuppen des Bayerischen Waldes, von dem langge- streckten Rücken des D r e i s e s f e l im Südosten den Lüsen und Rachel entlang bis zum A r b e r im Nordwesten. Der ganze K a m m des Böhmerwaldes, Kuppe an Kuppe, begrenzt unsern Gesichtskreis, und wenn wir den Kamm entlang eine Linie ziehen, so haben wir die natürliche Grenze zwischen Bayern und Böhmen. Gib jetzt die charakteristischen Unterschiede von Hoch- und Mittelgebirge von deinem Standpunkte aus an!

3. Heimatkunde von Passau - S. 5

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Entstehung der Landschaft. 5 Wir wenden uns noch nach Westen. Hier glänzt zunächst zwischen sanften Höhen die Donau herauf. Im Tal und an den Abhängen grüßen uns freundliche Dörfer und Weiler und im Südwesten wird der Blick durch den weitausgedehnten „Neu- bnrger Wald" begrenzt. Verschaffen wir uns noch von der Mitte des „R e n n w e g e s" aus, der vorn Oberhaus zur „Ries" führt, einen allgemeinen Überblick über das gesamte Landschaftsbild! Blicken wir über die Täler hinweg ringsum in die Ferne, so erscheint uns die ganze Landschaft als ein einziges welliges Pla- t e a u mit tief eingeschnittenen Tälern. (S. nachstehendes Schema!) a) Borhöhen des Bayer. Waldes, Ilz, c) Rücken der''„Ries", d) Donau, e) Rücken der „Windschnur", f) Inn, g) österreichischer Höhenzug. Damit kommen wir zur Erklärung über: Ii. Die Entstehung der Landschaft. Wie wir aus dem obigen Profil ersehen, ist die ganze Landschaft ein einziger Rücken und zwar ein G n e i s r ü ck e n, der als der südliche Ausläufer des Böhmer- Wäldes zu betrachten ist. Dieser begleitet von Regensburg an die Donau in einiger Entfernung auf ihrem südöstlichen Laufe, tritt aber oberhalb Vilshofeu (von Plein- ting an) an die Donau heran und schickt seine letzten Ausläufer sogar noch über die Donau hinüber. So zieht nun der Gneis auch noch in einem schmalen Streifen das rechte Donauufer entlang bis in die Nähe von Neustift, wo er sich noch weiter südwärts zu beiden Seiten des Inns bis in die Nähe von Schärding ausdehnt. Da der Gneis ein hartes Gestein ist, so fällt es uns auf, daß die Donau und der Inn dem- selben nicht ausweichen, wie das nach der folgenden Skizze möglich zu sein scheint. Warum ist die Donau von Pleinting an nicht etwas weiter südwärts und der Inn von Wormbach an nicht weiter westwärts geflossen? Warum haben die beiden Flüsse den Gneisrücken nicht umgangen? Warum haben sich beide nicht südlich von Vorm- bach vereinigt und sind südlich vom Gneisrücken dann weiter nach Osten geflossen, da doch das angrenzende Land aus weicherem Gestein (Tertiärschotter) besteht? Wir finden eine Antwort auf diese Fragen, wenn wir uns vorstellen, daß es einmal eine Zeit gegeben hat, in der Donau und Inn noch nicht bestanden haben. Damals war der ganze Gneisrücken noch geschlossen, was wir uns leicht vorstellen können, wenn wir von uuserm Standpunkt (Oberhaus) aus über die Täler hinweg auf die gegenüberliegenden Höhenrücken schauen. Wenn wir nnsern Blick weiter schweifen lassen, südwestlich bis gegen die sogenannte Platte bei Altenmarkt (also zwischen Donau und Inn) und südlich bis Schedenberg (östlich vom Inn)/ so sehen wir, daß diese Höhen bedeutender sind als unser Gneisrücken. Nun müssen wir uns weiter vorstellen, daß damals (Diluvialzeit nennt man diese Zeit) infolge der mächtigen Gletscherbedeckung süd- und westwärts von unserm Gneisrücken und von den eben

4. Heimatkunde von Passau - S. 6

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
6 Heimatkunde von Passau. genannten Höhen große Wasser fluteten, die einen Ausweg suchten, so wird es uns begreiflich, daß diese Fluten den niedriger gelegenen Gneisrücken angriffen und Da die Täler direkt tief in den harten Gneis eingeschnitten sind, konnten sich keine Flußterrassen bilden. Die Flußufer steigen in mehr oder weniger steilen Gehängen zum Plateau auf, das in der Gleichmäßigkeit der gegenüberliegenden Ufer als eine mächtige Terrasse aufzufassen ist, in welche nach der folgenden Skizze sich die Flüsse eingegraben haben.

5. Heimatkunde von Passau - S. 9

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Entstehung der Landschaft. 9 Von der Eisenbahnbrücke an bei der Lindau bildet die Mitte des Stromes die natürliche Grenze (Flußgrenze) zwischen Bayern und Öfter- reich, bis sie beim „I o ch e u st e i n" (unterhalb Obernzell) auch zum linken Donau- user hinüber zieht. Bis Erlau verästelt sich der Strom noch vielfach und bildet Altwasser und Inseln, so „Alte Lüftenäcker" und die „S o l d a t e n a u". Bei Erlau fällt auf der österreichischen Seite der sog. „K r ä m p e l st e i n" mit dem „S ch n e i d e r s ch l ö ß l" (Sage und Gedicht von A. v. Platen) jäh zur Donau ab. Beim „I o ch e n st e i n", einem ans der Mitte des Strombettes herausragenden Felsen, treten die Höhen am linken Donauufer nochmals etwas zurück. Dann aber nimmt das Donautal den Charakter einer S t r o m e n g e an, den es bis Aschach beibehält. Der ganze Durchbruch der Donau von Pleinting bis Aschach hat eine Länge von 96 km. An Zuflüssen ist die Donau in der eben beschriebenen Strecke nicht reich. Außer V i l s und I n n gehen ihr rechts nur kleinere Bäche zu, so der H a i b a ch bei Bayerisch-Haibach und der K ö ß l b a ch unterhalb der Soldatenan. Reichlicher ist der Zugang auf der linken Seite vom Bayerischen Walde her. Wir nennen hier den B ö s e n s a n d b a ch , der gegenüber der Station Sandbach in die Donau mündet, die G a i ß a, die ihr bei Schalding zufließt, die weit in den „Wald" ein- greifende I l z, den in tiefer Schlucht endenden Satzbach, den Hörreuter- b a ch , die E r l a u , die in romantischem Tale mit ihrem starken Gefälle eine Fabrik- tätigkeit (Papiermühle) ins Leben gerufen hat, den Ra Miersdorfer Bach, der in ähnlicher Weise in Obernzell ausgenutzt wird, und den K o l l b a ch. Alle diese Seitenflüsse sind ausgezeichnet durch einen großen Reichtum köstlicher Forellen. Die Donau selbst birgt ebenfalls kostbare Fische, so namentlich Schill, Schied, Huchen und Waller, die nicht selten in ansehnlicher Größe (bis zu 70 Pfund) gefangen werden^). Doch nimmt der Fischstand infolge der Beunruhigung durch den lebhaften Schiffs- verkehr und wegen der Korrektionsbauten, die keine Laichplätze übrig lassen, recht ab. Die Wassermenge der Donau ist sehr verschieden, je nach Nieder-, Mittel- oder H o ch w a s s e r st a u d. Gewöhnliches Niederwasser entspricht etwa +1,00 Passauer Pegel. Das Mittelwasser liegt bei + 2,48 Passauer Pegel und Wasserstände über 4 in rechnet man zum Hochwasser. Niederwasserstaud ist gewöhnlich während des Winters und in trockenen Sommern. Im Frühjahre, zur Zeit der Schneeschmelze und nach ausgedehnten Gewittern und Wetterstürzen führt die Donau Hochwasser, das durch Stauung vom rascher fließenden Inn noch bedeutend erhöht wird. So hat das Hochwasser vom September 1899 den Höchst- stand von 9,18 m erreicht, wobei der untere Teil der Altstadt und die Holzgartenstraße vollständig unter Wasser standen, so daß die Verbindung mit der Ilzstadt unter- brochen war. Die Wassermenge ist aber selbstverständlich auch sehr verschieden oberhalb und unterhalb der Jnnmündung. So beträgt die Niederwassermenge der Donau ober- halb der Jnnmündung 300 cbm pro Sekunde, die Mittelwassermenge ca. 1000 cbm und die Hochwassermenge ca. 5000 cbm. Unterhalb der Jnnmündung dagegen ist die Niederwassermenge der Donau 500 cbm, die Mittelwassermenge ca. 1500 cbm und die Hochwassermenge ca. 10 000 cbm. Vor ungefähr 20 Jahren ging sogar einmal ein Waller mit fast drei Zentnern ins Netz. Professor Dr. E. Bayberger, Stadtschulrat, Heimatkunde von Passau. 2

6. Heimatkunde von Passau - S. 10

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
10 Heimatkunde von Passau. Ähnlich verhält es sich mit dem Gefälle. Während das Donaugefälle o b e r halb Passau durch die Jnnstauuug auf 0,2%0 herabsinkt, erreicht es unter- halb der Jnnmündung wieder eine Durchschnittsgröße von 0,4%o. Auf der ganzen G'hachletstrecke hat die Donau ein durchschnittliches Gefälle von 0,5°/oo. Massstab d Lange *7 200000 ■ Hohe 1 ■ -100000 Gefällsverhältnisse der Donau. Die geringste Tiefe der Donau beträgt bei Niederwasser ungefähr 1,40 m; die größte dagegeu wird nuf etwa 8 m angenommen^). 2. Der Inn. Auch den Inn wollen wir nur insoweit in den Bereich unserer Betrachtung ziehen, als es dem Zweck einer Heimatkunde entspricht. Wir verfolgen daher den Lauf des Inns nur von Schärding bis zur Mündung. Dabei erhalten wir zwei scharf voneinander getrennte Gebiete: das breite Becken von Schärding bis Wormbach und deu I n n d u r ch b r u ch v o u Wormbach bis P a s s a u. Warum der Lauf des Flusses sich gerade so und nicht anders gestaltete, haben wir zum Teil schon früher (S. 5) gehört. Wir müssen uns auch hier vorstellen, daß es einmal eine Zeit (Eiszeit) gegeben hat, in welcher der jetzt den Inn links und rechts begleitende Gneisrücken noch geschlossen war. Damals fand südlich von Normbach eine seeartige Wasseransammlung statt, die wir uns in dem breiten Schärdinger Becken unmittelbar vor dem Gneisrücken leicht vorstellen können. Da aber (nach *) Mitteilungen des K. Straßen- und Flußbauamtes Deggendorf.

7. Heimatkunde von Passau - S. 12

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
12 Heimatkunde von Passau. rauschend wie ein wilder Gebirgsstrom sich dnrchzwyngt und speziell an der engsten Stelle (beim Johannisstein, einem in der Mitte des Stromes anfragenden Felsen) eine hochromantische Stromschnelle bildet. Erst von Wernstein an weitet sich das Tal wieder. Namentlich am rechten Ufer treten die Höhen etwas zurück und lassen Wiesen, Äckern und Einzelgehöften Platz, während links, wo die stolze Burg Neuburg vou der Höhe herabgrüßt, der Neuburger Wald noch steile Gehänge bildet und nur bei der sog. „Schwarzen Säge" ein Plätzchen für ein bescheidenes Häuschen frei läßt. Erst von dem Orte K e l l b e r g an treten die Ufer auf beiden Seiten etwas zurück; aber bis zur Mündung behält der Inn den Charakter eines wilden Gebirgsstromes bei, der über Felsklippen brausend dahinzieht. Diese ragen noch unmittelbar oberhalb der Mündung aus dem Wasser heraus und zeigen die charak- teristischen Strudellöcher (am Junkai). Bei seiner Mündung hat er eine Breite von 250 m (die Donau 175 in) und sein Gefälle ist so stark, daß er die Donau zum Teil zurückdrängt und stant^). Es hat den Anschein, als ob die Donau in den Inn münden würde, und man wäre fast versucht den nun vereinigten Strom Inn und nicht Donau zu nennen. Aber genaue Messungen haben ergeben, daß die Donau bis Passau 526 km, der Inn aber nur 432 km zurücklegt, die Donau also der längere Strom ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Gebiet, das beide Flüsse entwässern; denn während die Donau ein Einzugs- gebiet von 50 400 qkm hat, beträgt das des Inns nur 26 000 qkm. Auch die Wasser- menge des Inns bleibt derjenigen der Donau gegenüber um rund 100 edrn in der Sekunde zurück. Die Donau führt also mit Recht ihren Namen von Passau aus weiter. An den Kiesbänken, die der Inn bei seiner Mündung ablegt, sehen wir, wie das Wasser die Steine verfrachtet und wieder ablagert. Diese Steine sind aber Fremdlinge in unserm Gebiet. Es sind Kalksteine, die der Inn aus den Alpen bis zu uns getragen und vielfach zu gauz feinem Sand zerrieben hat, den er an seinen Ufern ablegt. Dieser I n n s a n d spielt insofern eine Wirtschaft- liche Rolle, als er in den Gärten zur Lockerung der schweren Erde und wegen seines Kalkgehaltes als Düngemittel dient (Schulmuseum). Der Inn bringt aber nicht nur Steiue mit von den Alpen sondern auch Pslauzeu- samen und Keime, weshalb die Umgebung von Passau eine ziemlich reiche Alpen- s l o r a hat. Interessant ist, daß diesen Alpenpflanzen eine Schmetterlingsart gefolgt ist, die sonst in ganz Deutschland nicht mehr vorkommt und sich nur am Südhang der Donauleite zwischen Erlau und Obernzell findet. Es ist dies die alpine Form des Satyrus dryas2). Der Inn bildet wie die Donau auf der ganzen bisher besprochenen Strecke die natürliche Grenze zwischen Bayern und Osterreich. Erst oberhalb der Eisenbahnbrücke verläßt diese den Inn und zieht nun als künstliche Grenze, die durch Grenzsteine und künstlich gezogene Gräben angedeutet wird, südwärts über die Höhen des Kühberges und des W a l d s ch l o s s e s wieder hinab zum M ü h l b a ch - und Haibachtal um bei der unteren Eisenbahnbrücke die Donau zu erreichen. An Zuflüssen erhält der Inn zunächst von links her bei S ch ä r d i n g - Neuhaus die Rott, welche das an Getreide und Vieh reiche Rottal entwässert. i) Die Jnnbrücke bei Schärding ist genau noch einmal so lang als die untere Donaubrücke in Passau. 2) Nach freundlicher Mitteilung des Herrn Lehrers Prell.

8. Heimatkunde von Passau - S. 13

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Entstehung der Landschaft. 13 Rechts fließt ihm unterhalb Schärding, von Osterreich kommend, die P r a m zu. Vom linken schmalen Gneisrücken erhält er mit Ausnahme von ein paar unbedeutenden Bächen aus dem Neuburger Wald keinen ansehnlicheren Zufluß mehr. Hier können sich keine Flüsse entwickeln und jenseits des Gneisrückens ziehen die Wasser direkt der Donau zu. Am rechten Ufer dagegen ist der Gneis breiter entwickelt und die Höhen schicken ihre Wasser durch das L i n d e n t a l und das M ü h l t a l zum Inn hinab. Diese beiden Täler sind tief in den Gneis eingeschnitten und entfalten als ausge-- sprochene Q ü e r t ä l e r wie die der Donau große landschaftliche Reize. An E d e l f i s ch e~tt 'enthält der Inn vor allem Hucheu, die in einem ahn-* lichen Gewichte wie in der Donau gefangen werden. Der Inn ist seinem ganzen Charakter nach ein G e b i r g s st r o^m. Mas zeigt sich in seinem wechselnden Wasserstand und in seinem Gefälle. Ersterer ist ersichtlich aus dent zehnjährigen mittleren Pegelstand der einzelnen Monate der Jahre 1899 bis 1908. 3,20 2ß0 2/.0 2,00 1,15 0,80 Of.0 0,00 Durchschnittlicher Pegelstand innerhalb der Jahre 1899 bis 1908— 1,98 m; höchster Stand am 15. September 1899 mit 9,47 in; niederster Stand am 14. Fe- bruar 1901 mit 0,49 m. Niederster Pegelstand des ganzen vorigen Jahrhunderts am 4. Januar 1836 mit —17 cm. Die Sommermonate als die Zeit der Schneeschmelze im Hochgebirge bringen also dem Inn das meiste Wasser. Das außerordentliche Hochwasser im September 1899 wurde durch Wolkenbrüche im Gebirge veranlaßt. Im allgemeinen treten die ersten Hochwasser im April oder Mai, die letzten grö- ßeren Anschwellungen im September ein. Sehr selten sind Winterhochwasser. Grö- ßere Überflutungen traten ein: am 14. August 1896 mit 640 ein Paffaner Pegel, I.august 1897 mit 780 ein Paffauer Pegel, 15. Sept. 1899 mit 947 cm Passauer Pegel. Die von Hochwasser am meisten bedrohten Orte sind Simbach, Egglsing, Mittich, Weihmarting, Neuhaus und Passau. Durch den im Jahre 1902 eingerichteten Hoch- Wassernachrichtendienst, welcher es ermöglicht, bei drohender Gefahr den betreffenden Gemeinden rechtzeitig Mitteilung zugehen zu lassen, sind diese Gefahren, wenigstens soweit Leib und Leben in Frage kommt, beträchtlich gemildert. Man sucht auch durch Korrektionsbauten den Inn in sein Bett zu zwängen. Bis jetzt sind diese im Bauamtsbezirk Simbach nahezu vollendet. Die Felsstrecken von Wormbach bis Passau bedürfen keiner durchgehenden Korrektion. Das^G esälle von Simbach bis Pafsau nimmt von l°/00 bis auf 0,6%0 ab und beträgt durchschnittlich 0,74o/oo. In der Flußenge von Wormbach sinden sich Stellen, deren Gefälle auf den zehnten Teil des mittleren Flußgefälles herabsinkt. 3*

9. Heimatkunde von Passau - S. 15

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Entstehung der Landschaft. 15 & c3 <ä i§ o 00000 Rachelsee -70/4- m Riedlhütte 731 m sie in ihrer Nordsüdrichtung abgelenkt. Bei dem Markte Hals bildet sie eine Doppelschlinge („Mäand er"), die ihre Erklärung darin findet, daß hier syenitischer Gneis auftritt, also ein härteres Gestein, das die Jlz zum Ausweichen zwingt). Für die Holztrift wurde aber hier beim Beginn der Schleife ein künstlicher Felsen- durchbruch geschaffen. Ein gewaltiger Rechen schließt hier die Jlz in ihrer ganzen Breite ab und zwingt so die Blöcher und Scheite mit donnerndem Getöse direkt dem unteren Ende der Schleife zuzueilen. Die Trift- sperre und der Felsendurchbruch, der eine Länge von 115,5 m, eine Breite von 3,21 in und eine Höhe von 2,33 in hat, wurden gebaut, damit nicht mehr Holz nach der Ilzstadt komme, als dort täglich ausgehoben werden kann. Hier wurde zur Aufstapelung des getrifteten Holzes später ein Holzlagerplatz, die „Bschütt", angelegt, der 60 000 Ster Holz zu fassen vermag^). Beim „N i e d e r h a u s" mündet die Jlz in die Donau und macht sich mit ihrem dunklen Wasser noch weit stromabwärts bemerkbar. Die Jlz legt von ihrer Quelle bis zur Mündung mit all ihren Krümmungen ca. 70 km zurück. Dabei fällt sie um ungefähr 780 in, was einem Gefälle von nicht ganz 0,01 in pro in gleichkommt. Das Gefälle ist aber im Oberlaufe ungleich größer als im Unterlaufe. So fällt die Jlz von der Quelle am Rachelsee bis Riedl- Hütte, also auf eine Entfernung von ca. 10 km, von 1075 in auf 731 m, also um 3,5%, von Riedlhütte bis zur Ettlmühle um 1,5%, von hier bis Kalteneck um 0,5% und von da bis Passau um 0,1%. Was die Tiefe der Jlz betrifft, so ist dieselbe, von einzelnen „Gumpen" abgesehen, nicht beträchtlich. Die Jlz kann man sogar bei kleinem Wasserstande an manchen Stellen durchwaten. Das von der Jlz verfrachtete Quarzgerölle ist weniger abgeschliffen und größer als das Geschiebe des Inns, weil es härter ist als der vom Inn ver- frachtete Kalk und weil es keinen so weiten Weg zurück- zulegen hat. Als F i s ch w a s s e r ist die Jlz durch ihren Reich- tum an Huchen und Hechten bekannt und ihre Quell- und Zuflüsse sind reich an Forellen. Außerdem enthält die Jlz Perlen, die in ver- schiedener Größe und Farbe vorkommen, rot und weiß. Damit ist aber kein Artenunterschied gegeben; denn §§ §§ O O Ettlmühle <*28 rn Kalteneck 321m Passau 292m x) L. Waßner, Das Donautal von Pleinting bis Aschach. 2) Leythäuser, Die Trift aus dem Bayerischen Walde nach Passau.

10. Heimatkunde von Passau - S. 16

1911 - München [u.a.] : Oldenbourg
16 Heimatkunde von Passau. die roten Perlen werden weiß, wenn sie „ausgereift" sind. Früher war der Reichtum an Perlen sehr groß. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts trugen die Offiziere des Passauer Kriegsvolkes ganze Perlenketten, die aus der Jlz stammten, und im Jahre 1687 fah der Tourist Aulus Apronins eine Jlzerperle, die auf 2000 Taler geschätzt wurde. Eine Aufschreibung aus dem Jahre 1796 ergibt, daß 364 Stück erster, 371 Stück zweiter und 4816 Stück dritter Klasse erbeutet wurden. Innerhalb des Zeitraumes von 1814 bis 1857 wurden in Niederbayern 157 Stück erster, 294 Stück zweiter und 2832 Stück dritter Qualität erbeutet. Seitdem ist der Ertrag bedeutend zurückgegangen und das Recht der Perlenfischerei vom Staat an Private verpachtet. In ganz Niederbayern gibt es 115 perlenführende Gewässers. Iii. Stadtbild und Geschichtliches^). Schon bei der allgemeinen Orientierung von Oberhaus aus haben wir die Stadt in ihren Hanptteilen kennen gelernt. Beginnen wir nun unfern Rundgang in einem der ältesten Teile, in der Innstadt. Diese erstreckt sich am rechten Jnnnfer zwischen diesem und dem Maria-Hilf-Berg. Der von W nach 0 verlaufende Hauptstraßenzug wird bei der Mariahilfgasse in die Schmiedgasse und die Löwengrube geteilt. Im östlichsten Teile, in der Nähe der Porzellanfabrik, war die erste Niederlassung der Römer: das Castellum Boiodurum, ein befestigtes Militärlager. Dieser Name stammt von den keltischen Bojern, welche schon vor den Römern, wahrscheinlich auf der geschützten Landzunge zwischen der Donau, dem Inn und einem im W ab- schließenden Wall, eine befestigte Stadt namens Boiodurum gegründet hatten. Boiodurum, d. i. Bojerburg, ist demnach der älteste Name der Stadt Passau. Mit der Ausdehnung des Römerreiches bis zur Donau (16—14 v. Chr.) kam auch die Bojerburg in die Hände der Römer, die zum Schutze der Grenze gegen die nördlich der Donau wohnenden Germanen in der Innstadt das obengenannte Militärlager bauten. (Auch der Inn bildete eine Grenze, nämlich die zwischen den römischen Provinzen Norikum und Rätien; die Innstadt gehörte zu Norikum, die Altstadt zu Rätieu). Am westlichen Ende der Innstadt, im alten Friedhof, wandeln wir ebenfalls auf römischen Spuren. Dort ist nämlich die im 12. Jahrhundert (an Stelle der bald nach 482 zerstörten römischen Kirche) erbaute Severinskirche. Der hl. Severin (gest. 482), der von den damals schon christlichen Passaueru gegen die wilden Germanen zu Hilfe gerufen worden war, hatte sich dort neben einer schon bestehenden Kirche eine Zelle erbaut. (Besuch Odoakers beim hl. Severin.) Hoch oben, am rechten Jnnufer, thront ein Kapuzinerkloster mit der bekannten Wallfahrtskirche „Maria-Hils", welche Trophäen aus der Zeit der letzten Belagerung von Wien durch die Türken enthält, die teils Geschenke Kaiser Leopolds I. sind teils von Passauer Truppen erbeutet wurden. Über die Ludwigsbrücke kommen wir durch den Jnnbrückbogen zum Dom- platz, dem höchsten Punkte der Stadt. Hier, in dem geschützten Winkel zwischen Inn und Donau, erbauten die Römer vermutlich um das Jahr 300 n. Chr. ein zweites 1) I. Wimmer, Die bayerische Waldperle. 2) In diesem Kapitel folgte ich hauptsächlich den freundlichen Mitteilungen des Herrn Gymn.-Professors Dr. Engel und des Herrn Domvikars und Hochschuldozenten Dr. M. Heu- wieser in Passau.
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